Wasser – das Gold der Zukunft: wie lässt sich der Verbrauch decken?

Wasser- wie lässt sich der Verbrauch decken?
Immer mehr Menschen werden in Zukunft vom Wasser aus den Gebirgen abhängig sein. (Bild: © Daniel Viviroli / UZH)

Den Bedarf an Wasser zu decken, wird in Zukunft eines der Hauptprobleme der Menschheit werden, da sind sich viele Wissenschaftler einig. Denn obwohl sich der Pro-Kopf-Verbrauch etwas verringert hat, steigt Wasserverbrauch insgesamt massiv an! Weltweit hat er sich in den letzten hundert Jahren sogar fast vervierfacht. Ein Grund dafür ist unter anderem die intensivierte Landwirtschaft.

Wasserknappheit ist nichts seltenes mehr

Vor zehn Jahren wurde eine Resolution von der UN verabschiedet: Die Vollversammlung erkannte das Recht auf den Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht. Bereits heute gibt es Konflikte um die lebenswichtige Ressource, die in der Welt nicht gleichermaßen verteilt ist. Etwa 670 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Schon in 5 Jahren werden nach Schätzungen der UNESCO zwei Drittel der Weltbevölkerung von der Wasserknappheit betroffenen sein. Die Zuflüsse aus den Gebirgen werden darum immer wichtiger. Schon heute sind viele Tieflandregionen auf das Wasser aus den Bergen angewiesen. Gründe dafür sind natürlich der Klimawandel aber auch die stark angestiegene Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen. Wissenschaftler haben nun Wasserangebot und -verbrauch in solchen Regionen genauer untersucht.

Ressource Wasser
Die Tieflandbevölkerung ist besonders vom Schrumpfen der Wasserressourcen betroffen. (Bild: © UZH)

Die Ergebnisse der neuen Studie zur Ressource Wasser

Im Nahen Osten, in Nordafrika, Australien, Süd- und auch Teilen Nordamerikas sind bereits heute viele Regionen extrem abhängig von dem Wasser aus Berggebieten, sagen die Wissenschaftler. Waren es in den 1960er Jahren nur 7 % der Tieflandbevölkerung, die auf dieses Wasser angewiesen waren, werden es nach den Berechnungen der Forscher im Jahr 2050 bereits 24% sein. Gerade in in diesen Gebieten ist darum ein ressourcenschonendes Wassermanagement nötig. Neue Überlegungen zur angepassten landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen und auch andere Maßnahmen zum Schutz der Ökosysteme sind demnach wichtiger denn je. In manchen Fällen sollte auch über Veränderungen in der Infrastruktur nachgedacht werden, sagen die Wissenschaftler.

Der Schutz des Wassers ist keine nationale, sondern eine internationale Aufgabe

Aber auch wenn die Länder die Übernutzung der landwirtschaftlichen Flächen verhindern, sparsam mit dem Wasser umgehen, infrastruktuelle oder ökologisch durchdachte Maßnahmen ergreifen würden – der Klimawandel spielt eine entscheidende Rolle im Wasser-Problem. So entstehen durch die Erderwärmung zum Beispiel viel früher im Jahr die Schmelzwasserspitzen aus den schneebedeckten Bergen. Die sind dann oft für die Landwirtschaft weniger oder gar nicht nutzbar. In den Monaten, in denen wiederum mehr Wasser benötigt wird, fehlt es. Der erfolgreiche Schutz des Wassers ist auch vom Erfolg des Klimaschutzes abhängig, soviel steht fest. Und der lässt sich nur gemeinsam bewerkstelligen.

Die Studie zu Wasserangebot und -verbrauch in den Tiefländern wurde unter der Leitung der Universität Zürich angefertigt.

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