Das Sozialverhalten von Giraffen wird durch die Nähe zu Menschen gestört

Menschen stören das Sozialverhalten von Giraffen
In menschlicher Nähe nehmen die Bindungen unter Giraffen ab. (Bild: © Gareth More / unsplash.com)

Wie Wissenschaftler heraus gefunden haben, tut unsere Gesellschaft Giraffen nicht gut: Menschen stören das Sozialverhalten dieser Tiere. Sie reduzieren ihre Bindungen untereinander. Dadurch könnten wichtige Funktionen von ihrem Leben in Gruppen verloren gehen.

Das Sozialverhalten von Giraffen unter der Lupe

Sechs Jahre lang beobachteten die Forscher über 500 der Tiere in Tansania. Die Giraffen lebten in unterschiedlichen Gegenden des Landes – die einen näher und die anderen weiter von menschlichen Siedlungen entfernt. Die Studie ergab, dass die sozialen Bindungen der Tiere Anzeichen von Störungen zeigten, wenn ihre Gruppe in Kontakt mit Menschen gekommen war. Sie bildeten schwächere Bindungen untereinander aus, reduzieren sie und interagierten auch weniger miteinander.

Aber die Forscher stellten andererseits auch fest, dass sich gerade Weibchen, die Nachwuchs hatten, mit ihren Kälbern öfter in der Nähe von menschlichen Siedlungen aufhielten als andere. Es könnte sein, dass diese Tiere dadurch gezielt den Schutz vor dem Angriff von Raubtieren wie Löwen oder Hyänen suchen, sagen die Wissenschaftler.

Giraffen-Population in Gefahr

Eine große Befürchtung der Wissenschaftler ist allerdings, dass der Kontakt mit Menschen oder auch schon die Nähe zu ihnen zu tiefgreifenden Folgen für die Sozialstruktur der Giraffen-Gruppen führt. Sie könnte das gemeinsame Fressen und auch die Aufzucht der Jungen beeinträchtigen. Und das könnte wiederum den Rückgang der Population zusätzlich zu den Auswirkungen der Wilderei und dem Verlust von Lebensraum voran treiben.

An der Studie waren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Zürich, dem Max-Planck-Institut für Tierverhalten, der Universität Konstanz und der Pennsylvania State University in den USA beteiligt.

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