Überwachung von Drohnen: Gefahren der Flugkörper abwehren

Überwachung von Drohnen
Forscher testen die Drohnen-Überwachung im Hamburger Volksparkstadion. (Bild: ©Technische Hochschule Deggendorf)

Sie haben die Lenk-Drachen längst überholt: Drohnen fliegen zu lassen, bringt vielen Menschen inzwischen mehr Spaß. Außerdem lässt sich mit ihnen mehr machen: aus der Luft fotografieren, kleine Dinge transportieren, und, und, und… Allerdings bringen die Drohnen auch deutlich mehr Gefahren mit sich. Anders als den alten Lenkdrachen haben wir sie eben nicht an der Leine, während wir sie fliegen lassen. Die Schäden durch Abstürze sind schlechter einzugrenzen, Flugverbotszonen können unbewusst oder auch bewusst überschritten werden. Nicht zuletzt lassen sich die kleinen unauffälligen Flugkörper sogar vorsätzlich für Straftaten verwenden. Die Überwachung von Drohnen muss darum besser funktionieren als bisher, da sind sich viele Wissenschaftler einig.

Das Forschungsprojekt ArGUS

Forscher unterschiedlicher Institute und Wissenschaftseinrichtungen taten sich mit Industrieunternehmen, dem Bayerischen Landeskriminalamt, dem Bundeskriminalamt, einem Sicherdienstleister und dem Flughafen Frankfurt zusammen, um an der Technischen Hochschule Deggendorf ein neues Assistenzsystem für die Überwachung und Abwehr von Gefahren durch unbemannte Flugsysteme zu entwickeln. Das Forschungsprojekt ArGUS hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt 1,9 Millionen Euro gefördert .

Das Ziel war dabei, Drohnen in der Luft schneller erkennen und klassifizieren zu können. Durch das neue System sollte eine frühzeitige Lage- und Risikobewertung möglich werden. Denn lässt sich eine potentielle Bedrohung schneller erkennen, können auch eher Gegenmaßnahmen gestartet werden. Die Forscher probierten ihre neue Entwicklung in mehreren Testläufen aus: mit Erfolg! Versuchseinsätze gab es beispielsweise im Hamburger Volksparkstadion, der Paderborner Benteler-Arena und am Flughafen Frankfurt-Hahn.

Wie funktioniert die neue Überwachung von Drohnen?

Das entwickelte System muss man sich vorstellen wie eine Unterhaltung zwischen der fliegenden Drohne und einer Bodenstation: Die Wissenschaftler haben Sensoren geschaffen, die Signale des Flugkörpers empfangen und auswerten können. Wird das Gerät auf dem Boden angeschaltet, besteht bereits eine Funkverbindung – sogar, wenn die Drohne noch gar nicht gestartet ist. Damit schafft die neue Entwicklung einen Zeitvorteil gegenüber bisherigen Verfahren, die zum Teil mit Radar funktionieren. Außerdem sei es durch das neue Sensor-System auch möglich, Informationen über die noch vorhandene Reichweite oder eventuelle Routen-Punkte des Fluges der jeweiligen Drohne zu gewinnen, sagen die Forscher. Auch das kann bei der besseren Einschätzung von Gefahren in Zukunft helfen.

An dem Forschungsprojekt beteiligt waren: der Technologie Campus Freyung der Technischen Hochschule Deggendorf, das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung in Karlsruhe, die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, der Verband für Sicherheitstechnik, das European Aviation Security Center, die Industrieunternehmen Securiton GmbH und Atos Information Technology GmbH, das Bayerische Landeskriminalamt, das Bundeskriminalamt, der private Sicherheitsdienstleister Power Personen-Objekt-Werkschutz GmbH und der Flughafen Frankfurt.

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