29. September: Internationaler Tag gegen Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelverschwendung
Schrumpeliges Gemüse – was tun? Die Antwort: Prüfen, wofür es sich noch verwenden lässt!
Bild :© Felicitas Schneider / Thünen-Institut

Zum ersten Mal findet in diesem Jahr der Internationale Tag gegen die Lebensmittelverschwendung statt! Durch ihn soll die Wertschätzung unserer Nahrungsmittel und das Bewusstsein dafür gesteigert werden. Am 29. September 2020 geht es daher auf der ganzen Welt um Forschungsprojekte, Initiativen und Maßnahmen gegen den achtlosen Umgang mit Nahrunsmitteln. Ein Thema, das in Deutschland bereits seit dem 22. September in einer bundesweiten Aktionswoche besondere Beachtung erfährt: In zahlreichen Veranstaltungen werben Vereine, Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen für eine größere Wertschätzung von Lebensmitteln.

Der Wert von Lebensmitteln wird oft vergessen

Gerade in Ländern, in denen es ein großes Angebot an Lebensmitteln gibt, wird seltener über ihren Wert nachgedacht. Das soll – und muss – sich ändern, da sind sich viele Politiker und Wissenschaftler einig. Ab dem durch die Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tag gegen die Lebensmittelverschwendung soll von nun an jedes Jahr am 29. September weltweit auf das Problem aufmerksam gemacht werden.

Die meisten Lebensmittel werden in Privathaushalten weggeschmissen

Bei einem Blick in die Wissenschaftslandschaft lässt sich feststellen, dass die Ergebnisse der Forschung zur Lebensmittelverschwendung in Deutschland nach wie vor erschreckend sind. Immer noch landen bei uns viel zu viele Nahrungsmittel im Müll. So waren es im Jahr 2015 zum Beispiel 12 Millionen Tonnen! Mehr als die Hälte davon wurden in privaten Haushalten weggeworfen. 17% stammten aus der Verabeitung, 13% aus der Gastronomie, 11% aus der Landwirtschaft und 4% aus dem Handel.

Internationaler Tag gegen Lebensmittelverschwendung
Tag für Tag nimmt die Lebensmitttelverschwendung Ausmaße an, die vielen nicht bewusst sind.
Bild: © Felicitas Schneider / Thünen-Institut

Wer die Lebensmittelverschwendung meidet, schont die Umwelt

Die Achtsamkeit im Umgang mit Nahrungsmitteln ist nicht nur ethisch und ökonomisch, sondern auch ökologisch ein zunehmendes Problem. Die Produktion von Lebensmitteln und ihren Verpackungen, allerdings auch ihr Transport und die Berge an Abfällen belasten die Umwelt. So wird dadurch auch die Freisetzung von Treibhausgasen verstärkt.

Wir alle sollten darum den Einkauf von Lebensmitteln genau planen und diese bedacht lagern. Je weniger schnell Nahrungsmittel verderben, desto größer ist die Chance, dass sie am Ende nicht in der Mülltonne, sondern stattdessen im Kochtopf landen. Auf diese Weise lässt sich nicht nur unnötiger Müll, sondern auch Geld sparen! Viele Tipps, wie zum Beispiel Rezepte für „beste Reste“ und Informationen zu Mitmachaktionen und Verschwendungs-Reduktionen bietet auch die Internetseite www.zugutfuerdietonne.de .

Das Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmittel schärfen - ein weltweiter Tag gegen die Lebensmittelverschwendung soll dabei helfen
Das Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmitteln schärfen: ein weltweiter Tag gegen die Lebensmittelverschwendung soll dabei helfen.
Bild:© Mayke Walhorn

Auch in der Forschung wächst die Aufmerksamkeit für das Thema der Lebensmittelverschwendung und möglichen Reduktions-Maßnahmen und -Methoden. So werden zum Beispiel am Johann Heinrich von Thünen-Institut interdisziplinär die Lebensmittelverluste und -verschwendung von der landwirtschaftlichen Produktion bis hin zu den Privathaushalten erforscht. In der Studie „Lebensmittelabfälle in Deutschland – Baseline 2015„, die die Forscher zusammen mit Kollegen der Universität Stuttgart im Auftrag des Bundesernährungsministeriums erstellt haben, konnten sie viele Zusammenhänge und Faktoren im Bereich der Lebensmittelverschwendung in Deutschland herausstellen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im vergangenen Jahr.

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