Bioökonomie – was ist das eigentlich?

Bioökonomie: Was ist das eigentlich?
„Bioökonomie“… hört sich ja erst mal gut an, aber was hat es damit auf sich?
(Bild: © Mayke Walhorn)

Das Wissenschaftsjahr 2020 /2021 ist das Jahr der „Bioökonomie“. Der Begriff ist in diesem Jahr darum auch immer wieder Thema in den Medien und auf Veranstaltungen – aber haben Sie vorher schon einmal von ihm gehört? Was hat es mit der Bioökonomie auf sich? Warum wurde sie zu dem Wissenschaftsthema 2020/2021 deklariert? Und was hat das mit uns zu tun?

Die Erforschung und Entwicklung von neuen Produkten, Technologien und dem Einsatz erneuerbarer Rohstoffe

Auch wenn der Begriff „Bioökonomie“ auf den ersten Blick vielleicht wie eine Wortschöpfung dieses Jahres erscheint – in Wirklichkeit ist er gar nicht so neu. In Deutschland wurde schon im Jahr 2013 eine „Nationale Politikstrategie Bioökonomie“ vom Bundeskabinett verabschiedet. Mit ihr sollte in der Bundesrepublik der Wandel zu einer Wirtschaft gefördert werden, die nicht auf auf fossilen, sondern nachwachsenden Ressourcen basiert. Und drei Jahre zuvor wurde bereits eine nationale „Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 – Unser Weg zu einer biobasierten Wirtschaft“ beschlossen, in der es um die Erforschung von neuen Wegen der nachhaltigen Agrarproduktion, der Energiegewinnung auf Basis von Biomasse, der Herstellung von gesunden und sicheren Lebensmitteln und der industriellen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen ging. Die Grundsteine für die Erforschung und Entwicklung der Bioökonomie waren also schon lange vor dem Wissenschaftsjahr 2020 /2021 gelegt.

Bioökonomie - was ist das eigentlich?
Die Weltwirtschaft braucht grundsätzliche Veränderungen, da sind sich Wissenschaftler seit langem einig.
(Bild: © Bhai Rankar / unsplash.com)

Die Ziele der Bioökomie

Die Bioökonomie verfolgt den Gedanken eines nachhaltigen Wirtschaftens, das auf der effizienten Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen basiert. Die wirtschaftliche Nutzung von fossilen Rohstoffen soll durch bioökonomische Verfahren eingeschränkt oder sogar ganz ersetzt werden. Darüberhinaus gehört es zu den Zielen der Bioökonomie, die weltweite Ernährungssicherheit mit neuen Produktions-Methoden – ohne einen weiteren Raubbau an der Natur – zu fördern. In bioökonomischen Forschungsprojekten stehen daher immer wieder Fragen im Fokus, die sich mit dem nachhaltigen Wachstum der Weltwirtschaft und neuen Wegen zur Verbindung von Ökologie und Okonomie beschäftigen.

Für eine funktionierende Bioökonomie müssen biobasierte Innovationen her!

Bestenfalls sollen die bioökonomischen Ziele in Zukunft alle wirtschaftlichen Bereiche durchdringen, die biologische Ressourcen verarbeiten, produzieren oder nutzen. So zum Beispiel Agrar-, Garten-, Forst- oder Fischereibetriebe, Produktions- und Energie-Unternehmen, die Nahrungsmittel-, Holz-, Papier-, Leder-, Textil-, Chemie- und Pharmaindustrie, genauso wie die IT-Branche, den Maschinen- und Anlagenbau, die Automobilindustrie oder auch Umwelt-, Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Das ganze Wirtschaftssystem zu verändern, bioökomischer zu gestalten, ist das Ziel. Die Wirtschaft soll aber nicht nur nachhaltiger und umweltfreundlicher werden, sondern auch wachsen. Darum bedeutet die in Deutschland angestrebte bioökonomische Entwicklung auch für die Wissenschaft eine besondere Herausforderung: Forscher suchen mehr denn je nach neuen nachhaltigen Innovationen, die den Wirtschaftswandel ermöglichen.

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