Dass der Klimawandel sich auch in den Alpen auswirkt, ist eine Tatsache, die jeder Mensch schon mit bloßem Auge sehen kann: Die großen Schnee- und Eisflächen in diesem Gebirge haben abgenommen. Ein Forschungsteam hat aber nun erstmalig die genauen Ausmaße in den europäischen Alpen überprüft. Die Wissenschaftler untersuchten die Flächen- und Höhenänderungen jedes Gletschers in dem Gebirge. Und das über den Zeitraum von 14 Jahren. Jetzt steht es fest: Das Eisvolumen ist um 17 Prozent geschrumpft!
22 Kubikkilometer weniger Eis
Das Eisvolumen ist auch in hochgelegenen Gletschern kleiner geworden. Nur in den höchsten Erhebungen der Zentralalpen konnte die Eisschmelze nicht in diesem Maße festgestellt werden. Die größten Verluste zeigten sich in den Schweizer Alpen. Besonders betroffen: Der Grosse Aletschgletscher in den Berner Alpen, der flächenmäßig größte und längste Gletscher des gesamten Gebirges. An ihm wurde ein Abschmelzen der Eisoberfläche von mehr als 5 Metern pro Jahr gemessen.
Das Eisvolumen der Gletscherzungen
Die tief hinabreichenden Gletscherzungen von großen Talgletschern in den Zentralalpen waren stärker von der Schmelze betroffen als andere Bereiche der Eisschichten. Dies war allerdings auch zu erwarten, da Gletscherzungen generell die Bereiche sind, an deren Ende das Eis schmilzt. Oft sind sie von Spalten durchzogen und beinhalten neben Eis und Schmelzwasser auch Geröll.
Das Forscherteam für die Studie zu den Flächen- und Höhenveränderungen sowie dem Eisvolumen der Gletscher in den europäischen Alpen bestand aus Wissenschaftern und Wissenschaftlerinnen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).