Weiter gut sehen im Alter?

Neue Therapie gegen Sehverlust im Alter
Forscher untersuchen neue Therapie gegen den Sehverlust im Alter (Bild: ©mali desha / unsplashed.com)

Im Alter nicht mehr lesen oder Gegenstände erkennen zu können, bedeutet für die meisten Menschen eine erhebliche Einschränkung ihres Alltags. Denn lange konnten sie sich auf ihr Sehvermögen sehr gut verlassen. Wer im Alter immer schlechter sehen kann, leidet oft an einer bislang unheilbaren Netzhautdegeneration: der so genannten Makuladegeneration. Weltweit sind fast 200 Millionen Menschen davon betroffen. Die bei ihnen erkrankte Netzhaut verliert die Empfindlichkeit gegenüber Licht. Das führt zur Sehschwäche und im schlimmsten Fall sogar zur Erblindung.

Wissenschaftler aus Basel und Göttingen haben gemeinsam einen neuen Therapie-Ansatz gefunden. Nach ihrer Aussage lassen sich mit ihrer Hilfe die degenerierten Rezeptoren in der Netzhaut in Zukunft wieder aktivieren. Auf diese Weise ließe sich der Sehverlust stoppen und vielleicht sogar rückgängig machen…

Blinde Mäuse, die wieder sehen können

Bei der neuen Methode handelt es sich um eine Gentherapie, die allerdings lange nur an Mäusen getestet wurde. Bei den Tieren zeigte sie erfreuliche Erfolge: Sogar bei erblindeten Mäusen, an denen sie getestet wurde, schlug sie an und ließ sie sie wieder sehen.

Jetzt haben die Wissenschaftler aus Basel und Göttingen die Wirkung gemeinsam mit Kollegen aus Ungarn auch an menschlichen Netzhäuten untersucht. An der Semmelweis-Universität in Ungarn hatten Forscher die Netzhäute von Gestorbenen in einem Kulturmedium sozusagen „am Leben“ erhalten. Normalerweise verliert eine Netzhaut ihre Funktion spätestens einen Tag nach dem Tod. Dann endet die Fähigkeit der Rezeptoren, Licht wahrzunehmen. Mit der der neuen Therapie konnte sie allerdings wieder hergestellt werden.

Lässt sich die Makuladegeneration bei lebenden Menschen heilen?

Aber lässt sich diese Behandlungs-Möglichkeit auf lebende Menschen übertragen? Und welche Nebenwirkungen könnte das mit sich bringen? Das wollen die Forscher nun herausfinden. Die ersten Forschungsergebnisse machen zumindest Hoffnung, sagen sie. Jetzt wollen sie ihre Untersuchungen zu der Methode intensivieren und mehr über ihre Wirkung erfahren.

An den bisherigen Untersuchungen waren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Semmelweis-Universität in Ungarn, des Leibniz-Instituts für Primatenforschung in Göttingen und des Instituts für Molekulare und Klinische Ophthalmologie in Basel beteiligt.

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