Der Mond – der kleine Bruder unseres Planeten ist doch jünger als gedacht…

Der Mond: Unser kleiner Bruder
Wie Wissenchaftler herausfanden, schlug die Geburtsstunde des Erd-Trabanten später, als bisher angenommen.
(Bild © Eberhard Grossgasteiger / unsplash.com)

Wissenschaftler haben das Alter des Erd-Trabanten korrigiert: Statt 4,51 Milliarden Jahre, wie bisher angenommen, ist der Mond nach ihren Berechnungen doch nur 4,425 Milliarden Jahre alt! Nun gut, zunächst hört sich das erst einmal nach keinem großen Unterschied an. Aber andererseits sind es immerhin 85 Millionen Jahre, die der Mond jünger ist als gedacht!

Aber wie entstand der Mond überhaupt?

Darüber, wie der Erd-Trabant entstanden ist, besteht in der Wissenschaft inzwischen weitestgehend Einigkeit: Die Ursache war nach heutigen Erkenntnissen eine heftige Kollision der damals noch jungen Erde mit einem anderen Himmelskörper. Der war etwa so groß wie der Mars. Es handelte sich um einen so genannten Protoplaneten: Also einen Vorläufer – einen noch nicht fertig entwickelten Planeten. In der Wissenschaft „Theia“ genannt, bestand er hauptsächlich aus Eis oder Silikat-Gesteinen, wie Forscher vermuten. Theia wurde bei dem starken Zusammenprall mit der Erde ganz zerstört. Bei der Kollision wurde aber auch Gestein aus der Erde heraus gerissen und voller Wucht in den Weltraum geschleudert. Die Trümmer sammelte sich in in einem Ring aus Gesteinspartikeln und Staub in einer Umlaufbahn um die Erde. Schließlich ballten sie sich wieder zusammen und bildeten einen neuen Himmelskörper: den Mond. Ein Prozess, der vermutlich nur wenige Tausend Jahren dauerte, sagen die Wissenschaftler.

Der Mond: Ein Begleiter, der uns nie verlässt
Die Geburtsstunde des Mondes (Bild © Ron Miller)

Nach der Entwicklung der Erde entstand ihr Trabant

Zu dem Zusammenprall mit Theia, dessen Folgen zur Entstehung des Mondes führten, kam es etwa zu der Zeit, als die Entwicklung der Erde abgeschlossen war. Die Erde und ihr Trabant gaben sich also in ihrer Entstehungs-Laufbahn nahezu die Hand. Auf unserem Planeten enstand durch die heftige Kollision ein riesiger, mehrere Tausend Kilometer tiefer Ozean aus Magma. Einen solchen gab es später auch auf seinem Trabanten: Der Mond war von Magma bedeckt. Das begann aber schnell zu kristallieren und bildete eine Kruste. Wie lange es dauerte, dass der Magma-Ozean auf dem Mond vollständig auskühlte und der Erd-Trabant auf diese Weise einen festen Gesteinsmantel entwickelte, war in der Wissenschaft bislang nicht geklärt.

Der Mond
Der Mond: Wissenschaftler finden immer mehr über seine Entstehung heraus. (Bild © Ganapathy Kumar / unsplash.com)

Um mehr darüber herauszufinden, und den Zeitpunkt sowie die Dauer der Mondentstehung besser eingrenzen zu können, haben Forscher für ihre Untersuchungen nun ein neues Computermodell genutzt. Mit ihm konnten sie die Kristallisierung des Magmas auf dem Mond berechnen. Nach ihren Ergebnissen dauerte es fast 200 Millionen Jahre, bis der Ozean sich ausgekühlt und vollständig zu einem Mantelsgestein entwickelt hatte. Außerdem konnten die Wissenschaftler die Entwicklung des Magma-Ozeans bis zu seinem Ausgangspunkt zurückverfolgen – und damit das Entstehungsalter des Mondes errechnen.

Mit einen neuen numerischen, also mathematischen Computer-Modell haben Planetengeophysiker vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster neue Erkenntnisse über die Entstehung und das Alter des Mondes gewonnen.

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